Die schwierigen Verhältnisse in der Habsburger Monarchie, die Resultat des Völkerfrühlings waren, empfand Tegetthoff (im Kopf schmiedete er gewagte Pläne) vor allem wegen der Lauheit und Inaktivität der Habsburger Marine als Unzufriedenheit. Den Habsburger gelang es, trotz dem italienischen Aufstand und ihren Vereinigungsversuchen, die meisten italienischen Länder zu behalten und Venetien zu isolieren. Tegetthoff erlebte den schwer ersehnten Kampf im Jahre 1849, als er als Offizier an der Blockade Venetiens teilnahm und sich sehr hervortat. Die Vorgesetzten beschrieben ihn in den Berichten als „temperamentvoll, vom trotzigen und stolzem Charakter. Er hat viel Talent, neigt zum Kritisieren, ist fleißig und fortbildungshungrig“ (Latkovič, April 2001, S. 22). Die Beförderung folgte im Jahre 1851, als er Fregattenleutnant wurde und sich auf langen Schifffahrten nach Tunis, Konstantinopel und den Nahen Osten fortbildete. Da es der Habsburger Marine an Offizieren mangelte, wurde er 1852 wieder befördert und wurde Leutnant an einem Linienschiff.

Im Jahre 1854 übernahm er als Leutnant des Linienkriegsschiffes erstmals selbstständig das Kommando des Schoners Elisabeth. Nach Hause schrieb er: „Meine Braut 'Elisabeth' ist ein Jahr älter als ich, sie ist gar nicht schön und vor allem ist sie keine schnelle Läuferin. Ich bin trotzdem zufrieden, dass ich sie meine nennen darf; der Anfang ist geschafft und langsam wird was Besseres folgen“ (Koschitz, 1942, S. 6). Im gleichen Jahr übernahm den Marineoberbefehl der Bruder Fanz Josefs, Erzherzog Ferdinand Max(imilian), und führte zahlreiche Neuigkeiten, für die auch Tegetthoff befürwortete, ein.

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